„Wir können ja nichts machen“ ist ein Satz, den ich oft höre.
Jedes Mal spüre und denke ich: Doch, Ihr könnt!
Das Projektteam sitzt in unserem Workshop wie in einer Endlosschleife. Ein Argument jagt das nächste, warum alles zum Scheitern verurteilt sei:
• „Die da oben ändern ständig alles.“
• „Unsere Ideen zur Prozessverbesserung interessieren sowieso keinen.“
• „Wir haben null Einfluss auf die Roadmap.“
Die Grundstimmung hinter diesen Einwürfen schwankt zwischen Resignation, Selbstmitleid und einer kollektiven Haltung des Stillstands.
Statt direkt dagegenzuhalten greife ich zum Stift und gehe ans Flipchart, zeichne zwei Spalten und versehe sie mit Überschriften:
Links: „Nicht beeinflussbar“. Rechts: „Was wir tun können“.
Ich lade das Team ein, alle Frustpunkte links zu sammeln. Schnell füllt sich die Liste mit Strategieänderungen, Sparrunden, Marktchaos. Die rechte Spalte bleibt leer.
Ich warte eine Weile, deute dann auf die rechte Spalte mit der Frage: „Und hier?“
Stille schlägt mir entgegen, einige schauen betreten, andere schütteln den Kopf.
Dann sagt jemand ganz leise: „𝘝𝘪𝘦𝘭𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘬𝘰̈𝘯𝘯𝘵𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘮𝘢𝘭 𝘱𝘳𝘰𝘢𝘬𝘵𝘪𝘷 𝘝𝘰𝘳𝘴𝘤𝘩𝘭𝘢̈𝘨𝘦 𝘮𝘢𝘤𝘩𝘦𝘯, 𝘴𝘵𝘢𝘵𝘵 𝘻𝘶 𝘬𝘭𝘢𝘨𝘦𝘯…“
Nach einem kurzen Schockmoment beginnt plötzlich etwas zu fließen:
🎯 Konkrete Ideen
🎯 Lösungsansätze
🎯 Teaminterne Unterstützung
Allen fällt etwas ein. Die Liste füllt sich schnell.
Das Team hat den Switch geschafft. Aus der Haltung „Wir sind Opfer“ wird Schritt für Schritt: „Wir haben Einfluss!“ bis zu „Wir haben immer eine Wahl!“
Denn 𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗮𝗻𝘁𝘄𝗼𝗿𝘁𝘂𝗻𝗴 beginnt dort, wo wir fragen: 𝗪𝗮𝘀 𝗹𝗶𝗲𝗴𝘁 𝗶𝗻 𝙢𝙚𝙞𝙣𝙚𝙧 𝗛𝗮𝗻𝗱?
Wie holst du Menschen aus der Opferrolle zurück in die Selbstverantwortung?
Wie förderst du echte Eigenverantwortung?
