„Wir konnten wirklich nichts dafür.“
Ein Satz, den niemand hören will.
Projekt-Review mit dem Entwicklungsteam; zum dritten Mal in Folge wurde ein Meilenstein nicht erreicht.
Die Gründe dafür sind alle nachvollziehbar:
2 Teammitglieder waren krank. Die Anforderungen wurden mehrfach verändert.
Die benötigten Daten waren nicht rechtzeitig verfügbar.
„ABER…“ denke ich als agiler Coach: „Die entscheidende Frage wurde nicht gestellt.“
Während sich die Stakeholder auf der anderen Seite des Tisches sichtbar abkoppeln, verharrt das Team in seinem Denkmuster: „𝘞𝘪𝘳 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘴𝘤𝘩𝘶𝘭𝘥.“
Als Moderator unterbrach ich den Austausch höflich, aber bestimmt: „𝗘𝗻𝘁𝘀𝗰𝗵𝘂𝗹𝗱𝗶𝗴𝘁 𝗯𝗶𝘁𝘁𝗲 – 𝗶𝗰𝗵 𝗵𝗮𝗯𝗲 𝗷𝗲𝘁𝘇𝘁 𝗺𝗲𝗵𝗿𝗳𝗮𝗰𝗵 𝗴𝗲𝗵𝗼̈𝗿𝘁, 𝘄𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗶𝗵𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁𝘀 𝗱𝗮𝗳𝘂̈𝗿 𝗸𝗼̈𝗻𝗻𝘁. 𝗔𝗯𝗲𝗿 𝘄𝗲𝗿, 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗶𝗵𝗿, 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗱𝗮𝗳𝘂̈𝗿 𝘀𝗼𝗿𝗴𝗲𝗻, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝗱𝗶𝗲 𝗧𝗲𝗿𝗺𝗶𝗻𝗲 𝗲𝗶𝗻𝗴𝗲𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻 𝘄𝗲𝗿𝗱𝗲𝗻?“
Nach einem kurzen Moment der Stille drehte sich das Gespräch. „𝗪𝗮𝘀 𝗸𝗼̈𝗻𝗻𝘁 𝗶𝗵𝗿 𝗸𝗼𝗻𝗸𝗿𝗲𝘁 𝘁𝘂𝗻, 𝘂𝗺 𝗗𝗲𝗮𝗱𝗹𝗶𝗻𝗲𝘀 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘇𝘂 𝗿𝗲𝗶ß𝗲𝗻?“ setzte ich nach.
Nun wurden nicht mehr Gründe sondern 𝙇𝙤̈𝙨𝙪𝙣𝙜𝙚𝙣 diskutiert:
• Wie können wir Risiken früher sichtbar machen
• Lasst uns bereits im Vorfeld realistische Puffer einplanen und
• Wichtig ist es Hilfe anzufordern, 𝘣𝘦𝘷𝘰𝘳 es kritisch wird.
Der offene Austausch hatte etwas in Gang gesetzt und alle erkannten wie wichtig er fürs gemeinsame Lernen und Wachsen ist. Auch so kann sich Wertschätzung ausdrücken.
Seit diesem Tag enthält das Weekly eine kurze Runde mit dem Motto:
„Was würden wir heute anders machen – mit dem Wissen von letzter Woche?“
🌟 𝗘𝘀 𝗴𝗲𝗵𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗮𝗿𝘂𝗺, 𝗙𝗲𝗵𝗹𝗲𝗿 𝘇𝘂 𝘃𝗲𝗿𝗺𝗲𝗶𝗱𝗲𝗻. 𝗘𝘀 𝗴𝗲𝗵𝘁 𝗱𝗮𝗿𝘂𝗺, 𝘀𝗶𝗲 𝗻𝘂𝘁𝘇𝗯𝗮𝗿 𝘇𝘂 𝗺𝗮𝗰𝗵𝗲𝗻.
💬 Wie pflegt und nutzt ihr die Fehlerkultur in eurem Unternehmen?