Positive Unterstellung oder der Positive Loop

Der Positive Loop ist ein Leadership Tool, das Vertrauen und Offenheit in der Kommunikation fördert. Wir sprechen vom „Positiven Loop“, um die Rückkoppelung zu verdeutlichen: Wenn Sie gezielt die positiven Anteile aus der Reaktion eines Gegenübers herausfiltern und diese adressieren, besteht eine große Chance, dass der andere sich ebenfalls (selbst!) in Bewegung setzt und an einer Lösung mitarbeitet. Manchmal wird bezweifelt, dass eine positive Grundhaltung ein „Tool“ sein könne. Doch das ist gerade der Clou, wie Sie feststellen werden, wenn Sie diese Haltung gegenüber jemandem einnehmen, der Ihnen bisher gleichgültig oder abweisend begegnete und den Sie nun plötzlich veranlassen können, sich zu bewegen. Anders ausgedrückt: Jemandem positiv zu begegnen ist keine empirische, sondern eine strategische Entscheidung.

Oft reicht schon ein kurzes Signal mit dem Tenor „Ich verstehe Ihre Situation und weiß, dass Sie alles tun, was möglich ist.“ aus, um dem Gespräch eine völlig neue Wende zu geben. Jede Kommunikation und jede menschliche Interaktion haben eine emotionale Unterströmung, die wir nicht unterschätzen sollten. So adressiert der Positive Loop die möglichen positiven Absichten meines Gegenübers, während der Negative Loop die negativen in den Vordergrund rückt. Hierbei handelt es sich nicht um ein idealistisches Konzept, sondern eine wirkungsvolle Kommunikationsstrategie, die auf dem Resonanzprinzip basiert. Ob der andere wirklich eine gute Absicht hat und in sich verspürt, diese Frage ist erst einmal nicht so wichtig. Es geht um die Gesprächsdynamik, die aus Ihrer Grundhaltung heraus entsteht.

Die folgenden Gesprächsauszüge deuten an, wie der Positive Loop im Gespräch umgesetzt werden kann:
a) Zuhören und Präzisieren
Mitarbeiter/in: „Mich fragt hier ja keiner!“
Führungskraft: „Sie möchten also stärker in die Vorbereitung einbezogen werden?“
b) Bestätigung
Mitarbeiter/in: „Bis Ende der Woche ist das nicht möglich. Ich bin bereits jetzt am Limit.“
Führungskraft: „Mir ist bewusst, dass das ein ungünstiger Zeitpunkt ist und dass Sie gerade viel auf dem Tisch haben. Lassen Sie uns schauen, wie … “
c) Lösungsorientierte Sprache
Mitarbeiter/in: „Jetzt müssen wir schon wieder die Vorlage umschreiben?!“
Führungskraft: „Es geht um eine Optimierung der Grafiken, damit unsere Botschaft noch besser rüberkommt.“

Daneben gibt es eine Reihe weiterer Gesprächstechniken, die sämtlich auf die Aktivierung des Gegenübers zielen und auf der Grundhaltung fußen, dass das Gegenüber selbstbestimmt agiert und sich einem fairen Dialog nicht verschließt. Auf diese gehen wir in den nächsten Wochen detaillierter ein.

Wer den Positiven Loop in der Gesprächsführung beherrscht, hat meiner Erfahrung nach den Gesprächserfolg bereits zu 50% in der Tasche.

Beitrag von Dr. Bernhard Cevey,
CEO CEVEYGROUP

#leadership #führung #kommunikation #gescprächsführung #strategie

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert